Der Dom in Kürze

Der Willibrordi-Dom zu Wesel ist eine fünfschiffige Basilika. Das Bauwerk gilt als letzter spätgotischer Großbau des Rheinlandes. Der Grundriss zeigt ein rechteckig eingeschlossenes Hochschiffkreuz. Diese Architektur ist eine Idealform der Weiterentwicklung benachbarter niederländischer Kirchen.

Im 19. Jahrhundert wurde die Kirche saniert und neugotisch überbaut. Nach der schweren Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde für den Wiederaufbau die Wiedergewinnung des ursprünglichen Charakters beschlossen. So präsentiert sich das Bauwerk heute wieder in Formen aus dem 16. Jahrhundert.

Das schlichte Äußere des Doms wird geschmückt durch einen reich gegliederten Schaugiebel am nördlichen Querhaus (Willibrordiplatz/Steinstraße). Die Südseite (Pastor-Boelitz-Straße) ist hervorgehoben durch das Brautportal mit seinem reichen bildhauerischen Dekor.

Die Ostansicht des Willibrordi-Doms am Großen Markt zeigt eine reiche Dachlandschaft und einen Chor-Dachreiter mit Glockenspiel. Von 10 Uhr bis 18 Uhr erklingen alle zwei Stunden weltliche und geistliche Lieder, für die Patenschaften übernommen werden können.

Überragt wird das Ganze von einem hohen Turm, dessen schlichter Helm 1978 unter großer Anteilnahme der Bevölkerung aufgesetzt wurde.

Das Überraschende an Wesels „grooter Kerk“ ist der Innenraum: Er ist weiträumig, beeindruckt durch seine große Helligkeit und wirkt überaus großzügig.

Der augenfällige Reichtum an spätgotischen Gewölbeformen im Inneren der Kirche findet seinen Höhepunkt in der Alyschläger- und der Heresbachkapelle mit ihren einmaligen, untergehängten Schweberippen. Das Gewölbe in der Heresbachkapelle ist vollständig zweischalig. Unter einem Schleifen-Sterngewölbe ist ein gedrehter Deckenstern zu sehen, der in seinem tiefsten Punkte mehr als einen Meter unter der Wölbung liegt.

Gedenksteine und Inschriften gehören zu den historischen Schätzen des Doms.

Für Besucher/-innen besonders interessant sind Informationen über die Geschichte des Doms.

Zeitgenössische Kunst ist zudem zu sehen. Der „Weseler Altar“, von Ben Willikens aus Stuttgart 1996 geschaffen, erinnert an die lange Tradition der Altäre und Bildwerke.