Wahrzeichen von Wesel: Der Dom an der Spitze

Erebnis der Befragung von Leserinnen und Lesern der Rheinischen Post

Die Leserinnen und Leser der Rheinischen Post haben einige Wochen lang ihre Stimme abgegeben. Gesucht wurden die Wahrzeichen der Stadt Wesel, die den meisten Menschen am Herzen liegen. Die meisten Befürworter gab es für den Willibrordi-Dom und die Niederrheinbrücke, mit Abstand gefolgt vom Berliner Tor und der Zitadelle. Veröffentlicht wurde das Ergebnis der Abstimmung in der Ausgabe der Rheinischen Post vom 7. Oktober 2017.

Diethlem Röhnisch, Pfarrer i.R. aus Flüren, begründete, warum er für den Willibrordi-Dom gestimmt hat: 

„Mein Wahrzeichen: Der Willibrordi-Dom, de groote Kerk von Wesel – nach dem Kölner Dom die größte spätgotische Hallenkirche – für mich ein wunderbarer Rahmen für das Licht vom Niederrhein, er fängt es gewissermaßen auf für uns.

Der Besuch des Doms hat meine Entscheidung sicherlich stark beeinflusst, 1975 hier als Schulreferent für die Evangelische Kirchenkreise Wesel, Dinslaken und Kleve anzufangen. Das bin ich bis zu meiner Pensionierung 1995 geblieben.

Anfangs hatte ich noch Vorbehalte, in den Dombauverein einzutreten. Die Vollendung des Turms mit dem hohen Helm schien mir zu teuer. Ich dachte, dass man das Geld lieber nach Afrika geben könnte. Pfarrer Walter Stempel hat mir schließlich nahegebracht, dass die meisten Mittel aber von anderen gespendet wurden. Sie wären nie nach Afrika gekommen. Am Ende war ich überzeugt, dass es richtig war, die im Zweiten Weltkrieg zerstörte Kirche im Ganzen wiederherzustellen. Der Dombauverein war und ist eine echte Bürgerinitiative, der ich mich dann gerne angeschlossen habe.

Doch zurück zum Thema Licht: Es ist das Licht, dass diese Kirche erfüllt.

(Quelle: Studio B)

Zum Ausdruck kommt dies auch in dem Bild „Weseler Altar“, das der Künstler Ben Willikens aus Stuttgart 1996 im Auftrag des Niederrheinischen Kunstvereins geschaffen hat. Es war hier ausgestellt, und es gab viele Anfragen dazu von Museen. Im Dom ist es geblieben und weist über diesen hinaus. Das Licht ist in vielen Kulturen ein Symbol. Das Kunstwerk ist aktuell, weil es auch andere Religionen mit einschließt. Und es wirkt weiter, weil es immer wieder neue Interpretationen zulässt.

Einmalig sind außerdem die Verzierungen des Kreuzgewölbes, die es so, glaube ich, nur noch in der Londoner Westminster Abbey gibt.

Es ist schön, dass der Architekt Fred Störmer, der lange im Niederrheinischen Kunstverein aktiv war, nun als Vorsitzender des Dombauvereins wirkt.“